Das Lob für die Ehrenamtlichen Helfer, die sich unermüdlich um die Flüchtlinge bemühen, stand beim 13. Tag des Ehrenamtes der Stadt Salzgitter im Hotel am See ganz vorn auf dem Programm. Doch der jahrelange Einsatz vieler Salzgitteraner für alle Menschen dieser Stadt wurde nicht vergessen. Die „Besondere Würdigung“ erfuhren die Feuerwehrfrauen und –männer der Ortsfeuerwehren.
Oberbürgermeister Frank Klingebiel machte in seiner Rede deutlich, wie wichtig das Ehrenamt jetzt sei, da der Flüchtlingsstrom nicht abzureißen scheine. Es sei sein Anliegen gewesen, Menschen einzuladen, die sich für andere einsetzen, die in einer Not seien, „die wir uns nicht vorstellen können“. Der Einladung gefolgt waren 150 Frauen und Männer, die – so Klingebiel – der Hilfe ein Gesicht gäben.
Er erneuerte seine Forderung an Land und Bund nach Verfahrensänderungen. „Wir sind zurzeit nur in der Lage, die Flüchtlinge aufzunehmen und zu versorgen, weil dies die Kommunen und die Ehrenamtlichen selbstlos übernehmen“, sagte er. Sie sorgten für Menschlichkeit, Wärme und Nächstenliebe. Das Stadtoberhaupt bekannte, stolz zu sein auf seine Salzgitteranerinnen und Salzgitteraner, „die die Flüchtlinge mit einer beispielhaften Willkommenskultur empfangen“.
Ausdrücklich betonte er aber, dass seine Wertschätzung allen Ehrenamtlichen in der Stadt gelte. Auch jenen, die aus Platzgründen diesmal nicht eingeladen werden konnten. Höhepunkt des Abends war die Ehrung der Frauen und Männer der Wehren. „Sie sind 24 Stunden an sieben Tagen der Woche bereit, einen besonderen Dienst für unsere Gemeinschaft zu leisten und riskieren unter Umständen sogar ihre Gesundheit für unseren Schutz“, lobte er.
Das Programm des Abends war locker gestaltet. So sorgte Sebastian Nicolas für zauberhafte Momente der Illusion, und das Turnpaar Roswitha Wahl (78) und Renate Recknagel (74) aus Bremen verblüffte mit Barrenübungen und Spagat. In einer Gesprächsrunde mit Moderator Clemens Löcke erzählten die Dolmetscherin Quien Hichri sowie Marko Simon (Kleiderkammer), Marcel Mäuselein (DLRG), Horst Arnemann (DRK), Harald Wintjen (Fußballtrainer) und Sozialdezernentin Christa Frenzel, dass Helfen auch Freude machen kann. Einer der Teilnehmer gestand: „Wenn ich gutes tue, geht es mir auch gut“. Ein anderer erzählte von seiner Begegnung mit einer Flüchtlingsfrau, die ein Kind auf dem Arm hatte: „Dieses Kind hat mich groß angeschaut und wollte auf meinen Arm – diese Augen, das hat mich gerührt.“ Dann bekannte er: „Als ich dies abends meiner Frau erzählte, kamen uns beiden die Tränen.“