Der Weihnachtsbaum für die Landesvertretung Niedersachsen in Berlin rollt gestern Abend auf einem Tieflader des Technischen Hilfswerks /THW) aus Elze in die Hauptstadt.
Zuvor war der elf Meter hohe Baum in Gebhardshagen auf dem Grundstück von Maria Martina von den Männern des THW aus Salzgitter abgesägt und mit einem Kran auf den Tieflader gehievt worden. Die 82-jährige Gebhardshagenerin hatte den Baum vor 19 Jahren gepflanzt und musste ihn damals - wie sie sagte - erst mit viel Mühe hochpäppeln.
Sie staunte, als das THW anrückte und alle Vorbereitungen traf, den gefällten Baum verluden und samt der wertvollen Fracht in Richtung Berlin davonrollte. "Ich habe bis heute geglaubt, meine Kinder (Sohn Reinhold, Schwiegertochter Brigitte und die zwei Enkel Chris und Marco) machen Spaß", sagte sie der SZ.
Stolz ist sie auf ihren stattlichen Weihnachtsbaum, der am Samstag in Berlin vom THW Ortsverband Berlin Mitte im Garten der Landesvertretung aufgestellt wird. Die Transportmannschaft mit Daniel Jungquick, Fritz Köllemann und Ira Hennemann, aus Elze sowie Zugführer Daniel Michalski und Dennis Heine aus Salzgitter übernachtet im Gästehaus der Vertretung.
Die Fällaktion wurde von zahlreichen Nachbarn beobachtet. Die Männer gingen routiniert an die Arbeit. Zuerst machte Kranführer Andreas Möbius seinen 70-Tonnen-Kran fertig. Das Seil des Krans wurde dann im Baum befestigt und straff gezogen, Sven Kuchenbäcker sägte den Stamm durch bis der Baum lose am Seil hing. Langsam wurde er hoch und rüber zum Tieflader gehievt. Alles andere war dann ein Kinderspiel. Doch die Äste hingen weit über die Ladefläche: Der Baum musste deshalb gut vertäut werden.
Dass er zur Landesvertretung nach Berlin kommt, sein ein großer Zufall, teilte Michael Jürgens, der stellvertretende Sprecher der niedersächsischen Landesregierung auf Nachfrage mit. Denn eigentlich sollte eine Tanne, die Privatleute aus Delligsen zur Verfügung gestellt hatten, nach Berlin. Doch die sei einfach zu mächtig gewesen.
Der THW-Ortsverband Elze, der bereits 2008 einen Baum nach Berlin gebracht hatte, versprach, sich um Ersatz zu kümmern. Durch persönlichen Kontakte kam man auf Reinhold Marquitan in Gebhardshagen. Er hatte den Baum bereits seiner Kirchengemeinde angeboten, doch für die war er zu groß.
"Für die Landesvertretung ist er mit seiner Höhe aber gerade richtig", schrieb Jürdens. Geschmückt werde der Baum dann am Dienstag nach dem Totensonntag.
Text und Bilder: Salzgitter Zeitung / Horst Körner