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Die Lichtgestalt vom THW aus Salzgitter

Salzgitters starke Seiten Volker Nowak engagiert sich seit 35 Jahren ehrenamtlich.

„Volker Nowak leitet als Ortsbeauftragter das Technische Hilfswerk in Salzgitter, die Fachgruppe Beleuchtung.“

Salder. Wenn das Technische Hilfswerk aus Salzgitter gebraucht wird, dann tappt irgendjemand im Dunkeln. Dann ist Ortsbeauftragter Volker Nowak gefragt, der mit seiner Truppe für Licht sorgt, und wie! Die Fachgruppe Beleuchtung, so heißt das amtlich, leuchtet mit dem 25-Meter-Lichtmasten unter aufsehenerregend geringer Energienutzung zwei Fußballfelder taghell aus. Sogar dem Papst haben die Salzgitteraner einmal Licht gemacht.

38 Leute umfasst die Gruppe, zehn Prozent Frauen, und alle arbeiten ehrenamtlich. Das ist ein bisschen kurios, handelt es sich doch immerhin um eine Bundesbehörde. Seit 35 Jahren ist Volker Nowak dabei, inzwischen macht auch einer seiner Söhne mit. „Nur ein Prozent arbeitet beim THW überhaupt hauptberuflich“, betont der gelernte Industriemeister. „THW ist Hobby.“

Aber das THW hat, wie andere ehrenamtliche Organisationen, seit Aussetzung der Wehrpflicht Nachwuchsprobleme. 60 bis 70 Prozent waren früher Wehrdienstleistende, die sich für den Dienst im THW statt an der Waffe verpflichtet hatten, sagt Nowak. Vorbei. Abhilfe schaffen sollen nun eine Jugend-, eine Minigruppe und aktive Werbung. Die Moral ist jedenfalls groß. Für den Hochwassereinsatz an der Elbe hat sogar ein THWler eine Hochzeitsfeier verlassen. Nowak achtet darauf, dass neben der Routine auch „immer attraktive Ausbildungsobjekte“ da sind. Damit es Spaß macht. So werden etwa Bergungseinsätze in einem alten Lokschuppen geprobt. Die Bergungshilfe muss jeder THWler lernen. „Ein gutes Team ist wichtig“, findet Nowak.

Attraktiv ist sicher auch das Arbeiten mit dem Gerät. Da gibt es die Sauerstofflanze, die Beton wie Butter schneidet oder das Plasmaschneidgerät, das Metall trennt. Es gibt gnadenlose Gesteinsbohrhammer, Hebekissen, die E-Loks aufrichten können, und schließlich den Lichtmasten. Hier ist alles größer, gröber, kräftiger. Schließlich müssen die blauen Helfer da ran, wo andere nicht mehr weiterkommen.

Da war ein kleiner Junge, der in Ringelheim in ein tiefes Loch gefallen ist. „Wenn er aufgehört hat zu schreien, herrschte Panik“, beschreibt Nowak die Anspannung unter Feuerwehrleuten und THWlern. Der Junge konnte aber unverletzt geborgen werden.

„Jeder Einsatz nimmt einen ein bisschen mit“, sagt Nowak, der viel über Überschwemmungen und Hochwasser erzählen könnte. Wobei ihm die Stürme lieber sind, da gebe es nicht soviel Leid und Verletzte. Nowak: „Und man kann viel bewirken.“

Bericht: Verena Mai / Salzgitter Zeitung

Foto: Bernward Comes / Salzgitter Zeitung


Quelle: Salzgitter Zeitung