„Anfänger werden hier zu Profis – so wie Blumen wachsen“

Von Freitagmittag, dem 31. März bis Sonntagmittag dem 2. April fand im THW- Ortsverband Salzgitter das Ausbildungswochenende‘23 der THW-Jugend- und Minigruppe statt.

Die THW-Minis sind in der Regel zwischen 6 und 9 Jahren und die Jugend beginnt mit dem Alter von 10 Jahren. An diesem Wochenende beteiligten sich 16 Kinder aus den beiden Gruppen im Alter von 6 bis 16 Jahren. Neben ihren regulären Betreuern Vanessa und David Rusch, sorgten die THW-HelferInnen Carmen Koblitz, Desiree Ratke und Jan Wagner sowie die Zugführer Chris Lau und Mario Nickel für eine gute Betreuung, fachgerechte Schulung und gelungenes Ausbildungswochenende, das mit sehr viel Spaß verbunden war. 

 

Zuerst wurden am Freitag die Zelte für die Mädchen und Jungen aufgebaut. Dabei stellten die Kinder schnell fest, dass der Aufbau solcher großen Zelte ohne Teamarbeit gar nicht möglich ist. 

 

Nachdem die Zelte standen und die Feldbetten aufgebaut waren stand das Thema „Team stärkende Maßnahmen“, gefolgt von Übungen in der Holzbearbeitung auf dem Programm. Zum Ausklang des ersten Tages gab es Spaß mit Musik und Spielen.

 

Am Samstag, als ich die Kinder und Jugendlichen mit ihren Betreuern besuchte, waren alle gerade mit ihren selbst gewählten Workshops beschäftigt. Orts-Jugendbeauftragter David Rusch zeigte mir den Workshop zum Thema Öffentlichkeitsarbeit. Im Werkraum waren liebevoll alle Instrumente zur Öffentlichkeitsarbeit bzw. Werbung aufgebaut. Von kleinen Werbegeschenken wie Gummienten bis zu Rucksäcken, Handpuppen oder dem THW-Monopoly waren dort etliche werbewirksame Mittel zu finden. Emily (15 Jahre) vom Media-Team berichtete, dass sie viele neue Ideen gesammelt hatten, wie man das Technische Hilfswerk unter Kindern und Jugendlichen bekannter machen könnte. Die meisten Kinder kamen durch Freunde oder die Familie in die THW-Jugend bis auf Paul (11 Jahre), er interessierte sich für die Fahrzeuge und brachte dann letztendlich seine beiden Schwestern Laura und Anna sowie seine Eltern mit, so dass nun die ganze Familie im Ehrenamt tätig ist. Devin (12 Jahre) berichtete, wie wichtig es in der Öffentlichkeitsarbeit ist, andere zu begeistern. Der zwölfjährige Joel und die dreizehnjährige Anna waren erstaunt wie sehr man bei Fotos auf Details achten muss, bevor man sie in den Medien posten darf. 

 

Bild 1, Bild 5, Bild 6 (Workshop Öffentlichkeitsarbeit)

 

 

 

In der Halle 2 wurde das Team des Workshops „Verletztentransport“ kreativ. Ganze zwölf Ideen hatten die Kinder und Jugendlichen gesammelt, wie man alleine mit den in der Halle gegebenen Mitteln Verletzte, die nicht mehr laufen können, transportieren könnte. Neben den ganz klassischen Mitteln wie Tragetuch oder Trage wurden sechs der Ideen praktisch umgesetzt und ausprobiert. Am meisten überraschte die Idee mit Hubwagen und Palette, auf die der fünfzehnjährige Kjell gekommen war. Diese Idee funktionierte erstaunlicherweise sehr gut, während die Idee mit dem Schreibtischstuhl nicht so empfehlenswert schien.

 

 Laura (12 Jahre) und Fiona (13 Jahre) interessieren sich beide sehr für die Erste Hilfe und hatten sich deswegen zu diesem Workshop gemeldet. Der kleine Jamie (8 Jahre) wurde im Tragetuch getragen. Die beiden elfjährigen Jungen Finn und Leon erzählten mir, dass ihnen alles gut gefallen habe bisher, aber am besten war es am Spieleabend zuvor. Einigkeit herrschte bei allen darüber, dass die Zelte aufzubauen am anstrengendsten war. Und auch diese Workshopgruppe war von der wichtigen Bedeutung der Teamarbeit überzeugt. 

 

Bild 3 und Bild 4

 

 

 

Um Teamarbeit ging es natürlich auch im dritten Workshop, der sich das Thema „Zusammenarbeit mit den Minis“ zur Aufgabe gemacht hatte.

 

Im gemütlichen Jugendraum saßen die Kinder und Jugendlichen am Tisch und überlegten sich gemeinsam mit Betreuerin Vanessa wie die Kleinen von den THW-Minis in die Jugend integriert werden könnten. 

 

Der einzige Mini mit am Tisch war der sechsjährige Max, der gerne mit der Jugend etwas bauen würde, aber auch im Bereich Erste Hilfe und der Funkausbildung großes Interesse zeigte. Einige der Kinder sind auch in der Kinder- oder Jugendfeuerwehr und profitieren von den Erfahrungen dort. „Die technische Ausbildung ist hier beim THW mehr als bei der Feuerwehr“, berichtete mir der zehnjährige Tyler.

 

Weiterhin sagten die Kinder: „Im Team ist man besser als alleine. Als Team kann man alles schaffen.“ Der elfjährige Lukas stellt fest: „Auf die Kleinen muss man aufpassen, wenn man mit ihnen was macht, damit sie sich nicht verletzen.“ Marlon (14 Jahre) ist sich zudem der Vorbildfunktion der Jugendlichen gegenüber den Minis sehr bewusst.

 

Bild 2

 

 

 

Beim gemeinsamen Mittagessen sind alle sehr hungrig. 

 

Bild 7

 

 

 

Sehr beeindruckt von unserem THW-Nachwuchs, verabschiedete ich mich mit der Feststellung, dass in der THW-Jugend und bei den THW-Minis jetzt schon kleine Profis sind und Tyler (10 Jahre) sagt poetisch: „Anfänger werden hier zu Profis – so wie Blumen wachsen“. 

 

 

 

Madeline Kaiser

 

(Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit)

 


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